Bei Goa denkt man oft an Hippies, die in den 70er Jahren in die ehemalige portugiesische Kolonie kamen, um alternativ, frei und unabhängig von Zwängen der westlichen Welt zu leben. Einige dieser Zeitgenossen sind immer noch übrig geblieben, fahren jedoch eher auf einem Motorrad der Marke Royal Enfield an den Palmen Goa’s vorbei. Ein Gefühl der Freiheit überkommt Einem dennoch wenn man seine Zeit an Nord-Goa‘s Stränden, in hippen Kneipen und Restaurants verbringt, mit einem Moped-Scooter rumfährt oder auf Open Air Techno Partys abtanzt.
Goa bietet Urlaub für jeden Geldbeutel. Man kann mit relativ Wenig auskommen und der Reisekoffer muss nicht groß sein! Der kleine Bundesstaat ist sicherlich auch das Mallorca Indien’s, die indische Mittelschicht kommt gern mal für ein langes Wochenende mit Kind und Kegel angereist.
Die Unterschiedlichkeit der Strände lassen jedoch keine Langeweile aufkommen, wobei überall im Norden etwas los ist. Baga und Calangute sind eher dem indischen Pauschaltouristen zugeneigt, Candolim hat teurere Hotelanlagen und Anjuna und Vagator ist für trendigeres Publikum attraktiv. Der Norden, um Ashwem, Mandrem und Arambol, ist da eher noch ruhiger und gelassener. In Arambol gibt es einige Konzertkneipen. Der Süden Goas hat eher ruhigere Strände, wobei Agonda auch sehr angesagt ist.
Anjuna ist der Ort der Bazare. Ein Ausflugsziel hier ist der Flohmarkt am Mittwoch mit toller Atmosphäre, da er direkt unter Palmen an den Strand grenzt. Hier findet man immer eine Kleinigkeit, sollte jedoch nicht ohne Feilschen Dinge erstehen und auch gleich in einem der Bars, Shacks und Kneipen einen schönen entspannten Nachmittag verbringen.
Am Samstag geht man gerne an einer anderen Stelle Anjuna’s zum Saturday Night Market. Auch hier bieten nicht nur Inder ihre Waren feil, wie Schmuck, Taschen, Buddhas, Bekleidung, Gewürze, Mitbringsel, sondern es wird auch gegessen, getrunken und es läuft Life Musik, durchaus auch von Künstlern, die aus der ganzen Welt anreisen. Das alles bei wolkenlosem Himmel.
Die Hauptreisezeit für Goa ist Dezember bis März. Es ist trocken und regnet nicht. Aber selbst in der Regenzeit lohnt es nach Goa zu kommen, da ruhiger und grüner, obwohl viele Restaurants und Märkte nur saisonal geöffnet haben.
Die Hauptstadt Panjim, mit ihrem portugiesischen Flair, hat auch allerlei zu bieten. Ein Tipp ist das Kunstfestival, das in den letzten Jahren jeweils im Dezember vor Weihnachten in der Stadt stattfindet, mit vielen Ausstellungen, Konzerten und Begegnungen. Im Februar wird Karneval gefeiert, und zwar mit Umzügen. Sehenswert auch die Kirche Our Lady of Immaculate Conception! Panjim bietet auch Einiges an Shopping an. Ohne etwas zu kaufen habe ich auch noch nie den Fab India Store verlassen. Im Kaufhaus Bombay Bazar findet sich auch immer wieder etwas. Das Black Sheep Bistro ist ein empfehlenswertes Restaurant; man kann aber auch in der Nähe der Kirche Our Lady of Immaculate Conception eine Auswahl an preiswerten, vegetarischen Restaurants finden. Gegenüber des Kaufhauses empfehlen wir das vegetarische Restaurant Bhojan.
Die Kloster und Kirchen, allen voran die Kathedrale St. Cajetan, sind auch lohnenswert. Alt-Goa ist Weltkulturerbe der UNESCO und ein beliebtes Pilgerziel für Goa’s Christen.
Wer nach Goa kommt; sollte sich eine Unterkunft aussuchen, mit Pool und im Grünen. Strandnähe ist kein Muss, da man „etwas weiter weg“ durchaus ruhiger und gediegener wohnt. Das geeignetste Fortbewegungsmittel ist ein Leih-Moped bzw. Motorrad, aber es gibt auch Busverbindungen und Taxiunternehmen, die ihre Kunden an einen bestimmten Strand fahren und nach Sonnenuntergang wieder abholen.
Jeden Samstag gibt es von Abends ab 11 bis zirka 2Uhr eine Gay Night. Local Guys treffen die Besucher aus ganz Indien und Übersee bei guter Musik im Shivers in Candolim auf einem gemütlichen Dancefloor bzw auf der Veranda Lounge davor.
Im Ort Assagao haben sich einige gute saisonale Restaurants etabliert. Wie empfehlen das Villa Blanche Bistro, das Gunpowder, Vinayak, Cotinga im Tamarind Hotel oder das etablierte Lila Cafe. Letzteres ist eine Institution und wird von einer Deutschen geleitet, die eventuell vor vielen Jahren auch als Hippie nach Goa kam.
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